Nicht nur für, sondern auch mit dem Anwender zusammenarbeiten – so sehen moderne ERP-Systeme der Zukunft aus. Mit steigender Modernisierung und Digitalisierung mittelständischer Unternehmen wachsen auch ihre Ansprüche hinsichtlich der Agilität und Autonomie der dort eingesetzten IT. Auch die Ziele solcher Unternehmen sind klar definiert – ein intelligentes ERP soll aus den darin eingespeisten Informationen lernen und in der Lage sein, Entscheidungsstrategien abzuleiten. Auf diese Weise soll es den Mitarbeitern Aufgaben bei komplexen operativen Prozessen abnehmen und die Produktivität des Unternehmens exponentiell steigern.

Intelligence as a Service – neue Wege zur schnelleren Optimierung wichtiger Abläufe und Prozesse

Intelligente ERP-Systeme sollen in erster Linie die Fähigkeit besitzen selbstständig im Prozess zu lernen und basierend darauf, neue Erkenntnisse aus den durchgeführten Aufgaben zu sammeln, auszuwerten und diese den Anwendern zur Weiterverwendung bereitzustellen. Wie sieht so etwas in der Praxis aus? Stellen wir uns vor, ein Unternehmen setzt eine ihm vertraute und perfekt abgestimmte modular aufgebaute ERP-Software ein. Jeden Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr werden dort Informationen eingespeist und basierend darauf betriebswirtschaftlich relevanten Prozesse unterschiedlicher Komplexität und Ausmaßes durchgeführt. Erweitert man die Funktionalität einer solchen klassischen ERP-Lösung um einen intelligenten Assistenten, so hat man am Ende ein selbstlernendes Modul, das in der Lage ist, in Anlehnung an die bereits vorhandenen Daten und Informationen fachbereichsübergreifend Erkenntnisse zu gewinnen, diese auszuwerten und bei künftigen Durchgängen ähnlicher Art sofort die besten Handlungsvorschläge zu generieren. Viele ERP Systeme haben längst diese Fähigkeit und können mithilfe der darin integrierten Auswertungstools genau vorhersagen, wann z.B. im Bestellprozess erforderliche Komponenten ohne menschlichen Eingriff nachbestellt werden müssten. Das System kann diesen Vorgang weitestgehend optimieren und völlig autark erledigen. Im Fertigungsbereich kann ein ERP-System analysieren, wann und bei welchen Maschinen die nächste Wartung ansteht und für diese in Zukunft automatisch neue Wartungszyklen definieren. Im Logistikumfeld kann ein ERP-System vorhersagen, wieviel Zeit auf Basis diverser Faktoren und Gegebenheiten für die Lieferung benötigt wird und was außerdem notwendig ist, um die Lieferkette zu optimieren. Im Bereich Sales kann jeder Mitarbeiter durch die vorhandenen Informationen über die generierten Leads und Opportunities den zu erwartenden ROI ermitteln und zwar ohne, dass die ständige Eingabe und Kalkulation erwirtschafteter KPI´s erforderlich sind.

Intelligentes ERP von heute und künstliche Intelligenz von morgen – zusammen die IT revolutionieren

Jahrelange Erfahrungen im ERP-Umfeld sowie unzählige Interviews und Umfragen zahlreicher Führungskräfte in den mittelständischen Unternehmen ergeben eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sich im Zusammenhang mit der dort eingesetzten IT herauskristallisiert. Das oberste Ziel jeder Tätigkeit, völlig unabhängig von der Branche, ist es, durch permanente Optimierung der Geschäftsprozesse dem Wettbewerb stets einen Schritt voraus zu sein. Sie wollen, dass ihre Unternehmenssoftware Schlussfolgerungen ableiten kann, was die Anwender möchten oder vorhaben und ihm prädiktiv zur Seite steht. Bereits heute sind in vielen Unternehmen weltweit sprachgesteuerte Geschäftssysteme im Einsatz, die das Arbeiten mit der IT erleichtern. Es werden auch immer neuere Systeme eingesetzt, die z.B. in einem abfotografierten Beleg alle relevanten Informationen erkennen, diese in Text umwandeln und in die dafür vorgesehenen Buchungsbereiche einpflegen. KI-gestützte Funktionen werden somit nach und nach zum grundlegenden Bestandteil jeder Unternehmenslösung, die die Zukunft der IT im Unternehmen auf eine nie da gewesene Art und Weise umkrempelt. In naher Zukunft soll künstliche Intelligenz in ERP-Systemen in der Lage sein, genaue Prognosen für alle Geschäftsereignisse zu treffen und auf diese Weise Investitionsrisiken ausschließen. Das Modernisieren der Unternehmens-IT führt somit automatisch zum Einsatz cloudbasierter, intelligenter ERP-Systeme, die das intelligente und schnelle Interagieren zwischen Mensch und Technologie ermöglichen.

Chancen und Herausforderungen intelligenter ERP-Systeme

KI-Anwendungen eröffnen mittelständischen Unternehmen ohne Zweifel ein breites Spektrum an Chancen und bieten einen gewaltigen Technologievorsprung. Mit ihrer Unterstützung soll die gesamte Wertschöpfungskette optimiert und getätigte Investitionen bestens amortisiert werden.

Der Einsatz KI basierter Anwendungen und Systeme setzt jedoch einen fortgeschrittenen digitalen Reifegrad eines Unternehmens voraus, was besonders in der fertigenden Industrie eine äußerst filigrane Planung und Umsetzung erfordert. Dort, wo die Wertschöpfungskette von Mensch, IT und Maschine abhängt, müssen neben dem Fachwissen und dem Einsatz selbstlernender Systeme auch Maschinen mit der digitalen Sensorik ausgestattet werden. In solchen Konstellationen stößt das Wissen vieler Unternehmen meist an seine Grenzen. Deshalb greift man oft auf externe Dienstleiter zurück, die als Experten im Bereich Industrie 4.0 ihr gesamtes Fachwissen und Expertisen für die Umsetzung dieses spannenden Themas einbeziehen und verwirklichen.