Mittelständische Unternehmen und Unternehmensgruppen müssen sich in unglaublichen Geschwindigkeiten bewegen und an neue internationale Standards anpassen. Neue Geschäftsmodelle, Marken und Produktlinien verursachen einen enormen Anpassungsdruck, der besonders im Bereich der operativen Prozesse eine große Herausforderung darstellt. Je heterogener die Systemlandschaft innerhalb eigener Business-Units, Tochtergesellschaften und Zweigniederlassungen, umso schwieriger ist es für die Muttergesellschaft alle strategisch relevanten Prozesse unter ein Dach zu bringen. Dank extra für solche Konstellationen optimierter ERP-Systeme können diese Herausforderungen professionell gemeistert und alle Prozesse, wie die passenden Puzzlesteine gesteuert werden.
Typische Herausforderungen eines mittelständischen Unternehmens
2-Tier-Strategie als smarte Lösung für das internationale Geschäft
Im Laufe der Jahre agieren viele Tochtergesellschaften zunehmend selbstständig und kapseln sich auch im Bereich der Business-Anwendungen immer mehr vom Headquarter ab. Der sogenannte Wildwuchs an verschiedenen Systemen erschwert nicht nur die Steuerung strategisch relevanter Prozesse, sondern sorgt kontinuierlich für einen Kommunikations- und Kontrollverlust über die gesamte Einheit. Besonders im Ausland entscheiden sich die Niederlassungen oft für lokale und stark überteuerte Lösungen, deren Kosten von der Muttergesellschaft getragen werden. Dies stellt jedoch auf lange Sicht keine einheitliche Strategie dar, die im Endeffekt zu Schwierigkeiten in der Kommunikation und erheblichen Effizienz- und Zeitverlust führen kann.
Mit einem 2-Tier-Ansatz soll ein unternehmensübergreifendes ERP-System eingesetzt werden, welches sowohl für die komplexen Prozesse der Muttergesellschaft, als auch die Anforderungen der einzelnen zur Familie angehörigen Business-Units fit ist. Auf diese Weise lassen sich die Unternehmen untereinander erfolgreich vernetzen und im strategischen Bereich an das ERP-System der Muttergesellschaft anbinden.
Bei einer 2-Tier-Strategie geht es meist um die Implementierung eines Zweitsystems, welches Unternehmensübergreifend länder-, sprach und währungsunabhängig eingesetzt wird. Durch die Standardisierung der Systeme soll nicht nur der Wildwuchs in der IT-Landschaft vermieden, sondern auch eine produktive und transparente Umgebung innerhalb entscheidender betriebswirtschaftlicher Prozesse eines Unternehmens geschaffen werden.
Voraussetzungen für den Einsatz von 2-Tier-Strategie
Unternehmensstruktur
Wie kann der Mutterkonzern in einem hochkomplexen Konstrukt wieder Herr der Lage werden und zusätzlich die verschiedenen Units untereinander vernetzen?
Im Rahmen der sogenannten 2-Tier-Strategie wird im ersten Schritt die Struktur der gesamten Unternehmensgruppe in 2 Hauptsegmente aufgeteilt:
Tier 1 – Das Headquarter (Funktionsgesellschaft). Gekennzeichnet durch hohe Komplexität und die Entscheidungsmacht bei komplexen strategischen Entscheidungen und Prozessen.
Tier 2 – Tochtergesellschaften, Subunternehmen usw. Diese sind im operativen Bereich einfacher und schlanker aufgebaut als die Mutter.
Geschäftsmodell
Bei einer 2-Tier Strategie schaut man im zweiten Schritt auf den sogenannten Abhängigkeitsgrad zwischen Niederlassung und Muttergesellschaft. Je größer der Unterschied in dem Autonomiegrad, umso schwieriger die Standardisierung der ERP-Umgebung. Erst, wenn eine operative Verzahnung zwischen verschiedenen strategischen Bereichen der Niederlassungen und des Headquarters besteht, kristallisiert sich die 2-Tier-Strategie als die einzig sinnvolle Lösung heraus. Zu den typischen Einsatzszenarien für einen 2-Tier-Ansatz zählen: Joint Venture, Firmenübernahmen und Veräußerungen, Organisches Wachstum bestehender Business-Units sowie Gründung neuer Business-Units und Tochtergesellschaften.
Vorteile einer 2-Tier-Strategie für das internationale Geschäft
Die Grundidee hinter einem 2-Tier-Ansatz ist es, die Tochterunternehmen (lokale Vertriebstöchter, Beratungstöchter, Logistikunternehmen usw.) nicht mit der Komplexität des Systems der Muttergesellschaft zu erschlagen, sondern sie mit einem an die jeweiligen Unternehmensgröße und -anforderungen angepassten ERP-System aus derselben ERP-Familie auszustatten. Auf diese Weise vermeidet man die Komplexität bei der Anbindung, die Heterogenität der Systeme und erfüllt sämtliche Compliance-Richtlinien, vor allem, wenn es um die internationale Geschäftstätigkeit geht.